Gründe für die Integration eines ESG-Ratings

Zwei wesentliche Gründe bestimmen meinen Entschluss, ein ESG-Rating mit in meine Investitionsentscheidung einfließen zu lassen.

1. Gesellschaftliche Verantwortung

Mit meinen Investitionen unterstützte ich mehr oder weniger die Unternehmen und werde Anteilseigner. Als „Investor“ habe ich allerdings auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Ich möchte kein Unternehmen unterstützen, welches über die Maße hinaus unverantwortlich mit unserer Umwelt, Gesellschaft oder dem Rechtssystem umgeht. Ich will dabei nicht päpstlicher sein als der Papst. Wo gehobelt wird, da fallen Spänne. Menschliches Wirtschaften verursacht immer einen entsprechenden Fußabdruck. Um unser Handeln aber so nachhaltig wie möglich zu gestalten und Anreizpunkte zu setzen, möchte ich meine Investitionen in verantwortungsbewusste Unternehmen begrenzen.

2. Nachhaltigkeit als Renditemotor

Greenwashing hin oder her: Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien werden meiner Meinung nach in Zukunft wichtiger werden. Entscheidungen wie sie z.B. BlackRock getätigt hat, zeigen mir, es bewegt sich etwas. Und wenn wir ehrlich sind, alles auf den technologischen Fortschritt zu setzen, wäre eine durchaus riskante Wette. Leider geht es ja um nichts Geringeres als unsere Lebensgrundlage, unseren Planeten. Mit Blick auf diese notwendigen Veränderungen halte ich Unternehmen, die bereits jetzt über ein hohes ESG-Rating verfügen, für zukunftsfähiger aufgestellt, als vergleichbare Unternehmen mit niedrigeren Rating. Ausnahmen bestätigen hier natürlich die Regel. Und ob sich diese Annahme bestätigt, wird man eh erst in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten sehen. Dennoch erhoffe ich mir von dieser Entscheidung auch einen Rendite-Booster für mein Portfolio.

Quelle: BlackRock, mit Daten von Broadridge/Simfund, Juni 2018. Anmerkungen: Die Grafik zeigt den Gesamtumfang der weltweit in ESG-Investmentfonds und ETFs verwalteten Vermögen. Die Daten für 2019 bis 2028 beruhen auf Schätzungen von BlackRock, die von einem jährlichen Wachstum der zugrunde liegenden Märkte von 5% ausgehen. Sonstige Annahmen: Das Wachstum von Investmentfonds beläuft sich 2019 auf 5%, lässt bis 2022 um jährlich 0,5% und danach um jährlich 0 bis 0,5% nach. Das Wachstum von ETFs beginnt bei 45% und lässt bis 2022 um jährlich 5% und danach jährlich um 0 bis 3% nach.
(https://www.blackrock.com/ch/privatanleger/de/themen/nachhaltig-investieren)

Mein ESG-Rating

Mein persönliches und selbst errechnetes ESG-Rating wird in Zukunft daher stets auf der Depotübersicht zu sehen sein. In den nächsten Wochen folgen auch Artikel zu den einzelnen Unternehmen inkl. der Berechnung des ESG-Ratings.

Sind solche Ratings eigentlich für Euch interessant oder nur Spielerei? Eine spannende Frage wäre sicherlich, ob sich Unternehmen mit besserem Rating in den letzten drei oder fünf Jahren besser entwickelt haben. Vielleicht eine Winteraufgabe 🙂

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