Ende Mai und nun kommt erst das Update für den April. Nein, ich bin weder erkrankt noch in Quarantäne. In der letzten Zeit war privat einfach ziemlich viel auf der To-Do-Liste, so dass der Blog darunter etwas litt. Nun gibt es aber erstmal die Depotübersicht für den April 2020, durch den Rebound-Effekt mitten in der Coronakrise ein denkwürdiger Monat für die Entwicklung.
Die Entwicklung im April
Nachdem die Coronakrise die Börsen weltweit im Februar und März geschichtsträchtig nach unten gezogen hatte, konnte im April ein sehr schöner Rebound-Effekt beobachtet werden. Während insbesondere Aktien von Pharma- und IT-Unternehmen nach oben schossen, dümpelten die Energieunternehmen wie BP, Shell und Co. weiter im Tiefgeschoss. Als Resultat wurden Dividenden gekürzt oder teilweise ganz gestrichen. Das traf auch mein Depot, auch wenn diese Auswirkungen zunächst nicht im April spürbar waren.
Dank des Rebound-Effekts ist der Buchwert meines Depots im April um sagenhafte 12,3% (knapp 6.200 €) angewachsen. Damit bin ich nicht nur über dem wichtigen Meilenstein von 50.000 € geblieben, sondern mit einem Depotwert von 56.824 € bereits steil Richtung nächstem Zwischenziel unterwegs. Der April wirkte positiv auf fast alle meine Beteiligungen. Blickt man auf die ETFs, waren insbesondere der Vanguard All-World High Dividend Yield (+11,7%) und der Europe STOXX 600 (11,7%) erwähnenswert. Auch die Anteile der Unternehmen entwickelten sich äußerst positiv.
Die Top 5 im April waren:
Kraft Heinz Company | $KHC | + 21,8% |
IBM | $IBM | + 17,2% |
3M | $MMM | + 13,2% |
HeidelbergCement | $HEI | + 12,2% |
Siemens | $SIE | + 10,2% |
Wie bereits oben erwähnt, waren die Energieunternehmen weiterhin die Verlierer dieser Entwicklung. Folglich waren die Anteile von Royal Dutch Shell (-2,2%) und Naturgy Energy Group (+/- 0%) auf den hintersten Plätzen in meinem Depot. Mit einem Minus von knapp 6% vor Dividenden und 3,8% nach Dividenden verzeichnete ich Ende April noch immer ein ordentliches Minus. Allerdings zeigt sich bei genauerer Sicht auch ein zweigeteiltes Bild. Die Unternehmensanteile, die während der Coronakrise ins Depot wanderten, sind teilweise schon (deutlich) im Plus, während durch den Cost-Average-Effekt die Sparplan-ETFs natürlich entsprechend „teuer“ vor der Krise gekauft wurden und sich so weiterhin im Minus befinden.
Spareinlagen, Zu- und Verkäufe (Käufe und Überweisungen im April)
Wie in den anderen Monaten zuvor, halte ich stetig fest an meinen ETF-Sparplänen. Sie bilden das Rückgrat meines langfristigen Vermögensaufbau. Wie üblich kamen wieder der UBS MSCI World Socially Responsible sowie der ComStage STOXX Europe 600 am 5. April sowie der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield am 20. April dazu.
Im April 2020 konnte ich so folgende Anteile erwerben:
UBS MSCI World Socially Responsible (LU0629459743) | 5,029 Anteile | je 79,53 € (inkl. 1,50 € Gebühr) |
ComStage STOXX Europe 600 (LU0378434582) | 6,082 Anteile | je 65,77 € (inkl. 1,50 € Gebühr) |
Vanguard All-World High Dividend Yield (IE00B8GKDB10) | 9,741 Anteile | je 41,06 € (inkl. 0,49 € Gebühr) |
Die Preise pro Anteil waren damit deutlich unter dem Durchschnitt. Entsprechend freue ich mich, für das gleiche Geld mehr Anteile ins Depot zu bekommen. Auch wenn in diesem Jahr die Dividende bspw. aus dem STOXX Europe 600 durch die Streichungen deutlich geringer ausfallen dürfte.
Verrechnungskonto 1
Im Februar und März hatte ich kräftig zugeschlagen und mir eine Vielzahl neuer Unternehmen ins Depot geholt. Im April war es daher verhältnismäßig ruhig. Mit Iron Mountain ist lediglich eine neue Position hinzugekommen. Vor Steuern bedeutet das dank der Dividende von Iron Mountain rechnerisch ein zusätzliches Einkommen von 34,08 € im Jahr.
Neue Sparpläne braucht das Land
Allerdings kam zusätzlich noch eine etwas andere Bewegung ins Depot. Diese Bewegung hat mehrere Gründe. Zum einen werde ich voraussichtlich spätestens im nächsten Jahr den Sparerfreibetrag überschreiten und muss folglich meine Kapitaleinkünfte ab 1.602 € versteuern. Zusätzlich habe ich durch die Aktienkäufe meine anvisierte Quote von 7% bereits deutlich überschritten. Darüber bin ich zwar nicht traurig, aber es gibt durchaus Luft für etwas mehr ETF-Aktivitäten. Zudem habe ich durch verschiedene Beteiligungen (bspw. STOXX Europe 600, DAX ETF, BASF, HeidelbergCement) eine relativ hohe Gewichtung Europas (fast 31%) und eine niedrige Gewichtung der Emerging Markets (knapp 7%). Ich habe mich daher entschieden, zwei weitere ETFs als Sparpläne einzurichten.
iShares MSCI USA ESG Screened UCITS ETF USD (Acc) (IE00BFNM3G45)
Mit monatlich 250 € bespare ich seit April 2020 über einen kostenlosen Sparplan bei TradeRepublik den iShares MSCI USA ESG ETF. Dieser thesaurierende ETF setzt sich ausschließlich aus US-amerikanischen Firmen zusammen, verzichtet allerdings bewusst auf Unternehmen, die im Zusammenhang mit umstrittenen Waffen, Atomwaffen, Tabak usw. stehen. Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,07% ist er im Unterhalt sehr günstig. Ebenso weist er mit 595 Positionen eine sehr gute Diversifizierung auf. Im Vordergrund stehen Unternehmen aus dem IT- (~27%) und Gesundheitssektor (~16%). Folglich ist es nicht verwunderlich, dass die TOP 5 Positionen von Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und Alphabet zusammengesetzt werden.
iShares MSCI EM IMI ESG Screened UCITS ETF USD (Acc) (IE00BFNM3P36)
Der zweite neue, ebenfalls thesauriende, ETF im Bunde ist der iShares MSCI Emerging Markets IMI ESG. Auch dieser läuft mit 250 € kostenfrei bei TradeRepublik. Mit Fokus auf die Emerging Markets, verzichtet der ETF ebenso auf Unternehmen mit Beteiligungen an umstrittenen Waffen, Atomwaffen, oder Tabakgeschäften. Mit einer TER von 0,18% ist er ebenso sehr preiswert, wobei die Zahl der Positionen mit 1.691 nochmals etwas größer ist. Hierbei stehen Finanzunternehmen (~20%) und ebenso IT-Unternehmen (~18%) im Vordergrund. Dabei konzentrieren sich die Investments auf China, Taiwan, Korea und Indien. Ebenso nicht verwunderlich, dass ich dadurch Anteilseigner von Alibaba, Tencent und Samsung werde.
Beide ETFs sind also mit einem Nachhaltigkeitskriterium gekennzeichnet, breit diversifiert, kostengünstig und thesaurierend. Natürlich steigern sie nicht mein Dividendeneinkommen. Aber zum Erwerb von Wohneigentum oder anderen Investitionen ist ja durchaus auch ein Verkauf von ETFs und Aktien notwendig. Diese ETFs sollen durch eine erhoffte Wertsteigerung eine der Grundlagen bilden.
Iron Mountain (US46284V1017) | 16 Anteile | je 22,515 € (inkl. 1 € Gebühr) Gesamtpreis: 406,27 € |
iShares MSCI USA ESG (IE00BFNM3G45) | 52,378 Anteile | je 4,773 € Gesamtpreis: 250 € |
iShares MSCI EM IMI ESG (IE00BFNM3P36) | 58,194 Anteile | je 4,296 € Gesamtpreis: 250 € |
iShares MSCI World ESG (IE00BFNM3K80) | 24,765 Anteile | je 4,038 € Gesamtpreis: 100,00 € |
Wie seit ein paar Monaten üblich, kamen im Wert von 100 € noch etwas mehr als 24 Anteile des iShares MSCI World ESG dazu. Auch hier baue ich langsam eine vernünftige Position auf.
Verrechnungskonto 2
Bei zweiten Verrechnungskonto, welches ich für meine eigenen Investitionen nutze (unabhängig von meiner Frau), gab es keine größeren Bewegungen im April. Lediglich der Sparplan für den iShares STOXX Global Select Dividend 100 wurde durchgeführt.
iShares STOXX Global Select Dividend 100 (DE000A0F5UH1) | 1,23 Anteile | je 20,33 € Gesamtpreis: 25,00 € |
Dividendenzahlungen und Erträge im April 2020
Der April meint es generell gut mit mir, insbesondere da die quartelsweise ausschüttenden Vanguard ETFs hier die Dividendenzahlungen vornehmen. Ziel für 2020 war ja, im Schnitt über 100 € an Erträgen pro Monat zu erhalten. Im April habe ich erstmal den gewünschten Durchschnitt übertroffen und mit 118,97 € an Dividenden einen sehr ordentlich Wert verbuchen können. Insbesondere der Vanguard All-World High Dividend Yield treibt mir zunehmend quartalsweise eine kleine Freudenträne ins Auge.

Daher habe ich im April fast soviel eingenommen wie im gesamten Quartal davor. Obwohl ich mit insgesamt 254,97 € weit unter dem gewünschten Durchschnitt bin. Allerdings kommen die fetten Monate ja erst noch. Auf’s Jahr gerechnet habe ich bisher 21,75 € pro Monat an Dividenden kassiert, ein zufriedenenstellender Wert. Was den April betrifft, so sahen die detaillierten Einnahmen wie folgt aus:
Altria | 5,94 € (neu) | 0 € im April 2019 |
Cisco | 7,61 € (neu) | 0 € im April 2019 |
Lam Research | 1,80 € (neu) | 0 € im April 2019 |
iShares STOXX Global Select Dividend 100 | 0,85 € (neu) | 0 € im April 2019 |
Vanguard All-World | 15,01 € (neu) | 0 € im April 2019 |
Vanguard All-World High Dividend Yield | 83,71 € (+83%) | 45,75 € im April 2019 |
TransAlta Renewables | 4,05 € (neu) | 0 € im April 2019 |
Summe | April 118,97 € (+160 %) (45,75 € im April 2019) | Jahr 2020: 254,97 € (21,75 €/Monat) |
Sonstiges/Anmerkungen
Mit einer Steigerung von über 12% (total über 6.000 €) erlebte mein Depot einen großartigen Rebound-Effekt. Die Jahresziele scheinen wieder in Reichweite, auch wenn die langfristigen Auswirkungen der Coronakrise sich erst manifestieren werden. Viele Unternehmen haben ihre Dividenden gekürzt oder gänzlich gestrichen. Ich glaube die meisten Unternehmen werden wieder mehr oder weniger schnell auf den Stand vor Corona zurückkehren. Einige aber werden sich von der Krise nur schwer erholen oder dauerhaft in die Krise rutschten. Ob dies Luftfahrtunternehmen wie die Lufthansa, Touristiker (TUI), Boeing, Energieunternehmen (Shell und Co.) oder auch andere Branchen betrifft, es bleibt spannend. Was bleibt ist der Optimismus. Entweder es gibt wünschenswerte Kurssteigerungen oder günstige Einstiegskurse.
Bleibt weiterhin gesund und investiert.
Es grüßt, der FIRE-Stratege.
Hallo,
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu deinen Einnahmen .. werde hier häufiger vorbeischauen …
Schöne Grüße
Uwe