Mit dem Juli ist auch die Angst vor einer zweiten Corona-Welle und einem weiteren Lockdown zurück. Während man gespannt auf die täglichen Corona-Statistiken blickt, bereitet man sich in den USA auf den großen Wahlkampf vor. Donald Trump gege Joe Biden. Es ist schon Wahnsinn, wie man ein Staatsamt mit so einem Nicht-Staatsmann besetzen konnte. Ich kann mich noch gut an die Stimmenauszählung 2016 erinnern. Diese hatte ich gemeinsam mit einem Professor aus Colorado gesehen. Er schüttelte nur den Kopf und meinte, es wird schlimmer als schlimm. Und er sollte recht behalten.
Was macht mein Depot damit?
Das alles gibt natürlich auch die Börse wieder und dementsprechend auch ein wenig mein Depot. Im Juli legte es um knapp 3,9% im Vergleich zum Vormonat zu. Absolut ist das ein Anstieg von knapp 2.500 €. Dieses Plus kam allerdings ausschließlich durch Zukäufe zustande. Denn ein leichtes Minus von 0,4% knabberte an meinem Buchwert.
TOP 5 ↗ | Chance in % | Worst 5 ↘ | Chance in % |
---|---|---|---|
Lam Research ($LRCX) | + 14,0 | Royal Dutch Shell ($RDSA) | -12,1 |
Unilever NV ($UNA) | + 6,0 | 3M ($MMM) | – 7,6 |
Kraft Heinz Company ($KHC) | + 5,4 | Abbvie ($ABBV) | – 7,3 |
Procter & Gamble ($PG) | + 5,4 | BASF ($BAS) | – 6,4 |
Transalta Renewables ($RNW) | + 4,5 | Naturgy Energy Group ($NTGY) | – 5,0 |
Spannend sind da natürlich die Auswirkungen auf die Kurse meiner Aktien. Die Angst vor einem erneuten Lockdown und die kommende Rezession zwingt Royal Dutch Shell mit mehr als -12% in die Knie. Hier bin ich nun auch schon recht deutlich vom Einkaufspreis entfernt. Da kann nur ein Anstieg der Ölpreise abhilfe schaffen. Aber ohne Aufschwung ist da wohl nichts zu machen. Zusätzlich machten 3M, AbbVie, die BASF und Naturgy Energy mir etwas Kummer. Interessanterweise gehört Transalta Renewables als Förderer der Erneuerbaren Energien zum Gewinnerkreis für den Juli.
Gerne schaue ich Monat für Monat auch auf die monatliche Wertentwicklung der globalen Anlage-Sektoren und -Faktoren. Auch hier wird deutlich, Basis-Konsumgüter waren im Juli auf dem aufsteigendem Ast.
Allerdings startete bei mir auch Lam Research ($LRCX) weiter durch. Mit einem Plus von 15,8% im Juni und nun nochmals 14,0% im Juli bin ich weit über meinem Anstiegskurs. Ach, hätte ich mal mehr gekauft.
Mit minimalen +0,18% liegt mein Depot weiter im Plus. Das ist fein, allerdings ja auch nur eine Momentaufnahme. Dem Jahresziel von 70k im Depot komme ich allerdings schon sehr nahe. Es fehlen mit Stand Ende Juli lediglich 3.650 € für diesen weiteren Meilenstein.

Sparpläne, Zu- und Verkäufe (Käufe und Überweisungen im Juni)
Wie in den anderen Monaten zuvor, halte ich stetig fest an meinen ETF-Sparplänen. Sie bilden das Rückgrat meines langfristigen Vermögensaufbau. Wie üblich kamen wieder der UBS MSCI World Socially Responsible am 5. Juli sowie der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield am 20. Juli dazu. Da ich allerdings im Juni meine Zielmarke von 10.000 € für den STOXX Europe 600 erreicht hatte, versuche ich mich nun an den US-Dividendenaristokraten. Mit Start im Juli 2020 bespare ich nun alle zwei Monate den SPDR S&P US Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40) mit 400 € über den DKB-Broker und einer Gebühr von 1,50 je Order. Die TradeRepublik-Sparpläne werden jeweils am 02. des Monats (iShares MSCI World ESG) sowie 16. des Monats (iShares MSCI USA ESG / iShares MSCI EM IMI ESG) bedient.
Im Juli 2020 konnte ich folgende Anteile erwerben:
UBS MSCI World Socially Responsible (LU0629459743) | 4,328 Anteile | je 92,43 € (inkl. 1,50 € Gebühr) Gesamtpreis: 401,50 € |
SPDR S&P US Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40) | 8,81 Anteile | je 45,41 € (inkl. 1,50 € Gebühr) Gesamtpreis: 401,50 € |
Vanguard All-World High Dividend Yield (IE00B8GKDB10) | 9,248 Anteile | je 43,25 € (inkl. 0,49 € Gebühr) Gesamtpreis: 400,49 € |
iShares MSCI USA ESG (IE00BFNM3G45) | 46,76 Anteile | je 5,35 € (inkl. 0 € Gebühr) Gesamtpreis: 250 € |
iShares MSCI EM IMI ESG (IE00BFNM3P36) | 50,69 Anteile | je 4,932 € (inkl. 0 € Gebühr) Gesamtpreis: 250 € |
iShares MSCI World ESG (IE00BFNM3K80) | 20,61 Anteile | je 4,85 € (inkl. 0 € Gebühr) Gesamtpreis: 100 € |
Warum der SPDR S&P US Dividend Aristocrats
Die Dividendenstrategie ist in aller Munde. So ganz kann ich mich mit meinem Depot und meinem Portfolio dem nicht entziehen. Der SPDR S&P US Dividend Aristocrats beinhaltet derzeit 115 Titel, alles natürlich Dividendenaristokraten, also Unternehmen deren Dividenden seit den mindestens letzten 20 Jahren gestiegen sind. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,35% ist der ETF nicht teuer, aber auch nicht ganz billig. Seit Auflage vor knapp neun Jahren machte der „Index“ ein plus von 144,7%, daher knapp 10,7% pro Jahr. Die würde ich gerne mitnehmen, wenn es sich in Zukunft so weiterentwickeln sollte. Sowohl durch die sich in der Theorie steigernden Dividenden als auch durch die regelmäßigen Einzahlungen alle zwei Monate sollte mein passives Einkommen langfristig steigen.
Insgesamt komme ich also weiterhin auf monatliche Ausgaben durch die ETF-Sparpläne von etwas über 1.800 €.
Verrechnungskonto 1
Manchmal ist es gut seine alten Text nicht zu löschen. Daher nutze ich einfach die Überschrift aus dem Juni, denn gleiches gilt auch für den Juli.
Kauf von Intel ($INTC)
Mit dem Geld aus dem Juli ging ich wieder bei Intel auf Shoppingtour. Auch diesmal legte ich mir zehn Anteile ins Depot, allerdings für nur noch 43,06 € / Stück (im Vergleich zum Kauf im Juni). Also immerhin knapp 17% günstiger als noch im Juni zuvor.
In der Übersicht stellt sich der Kauf im Juli wie folgt dar:
Intel ($INTC) (US4581401001) | 10 Anteile | je 43,06 € (inkl. 1 € Gebühr) Gesamtpreis: 431,60 € |
Sonst ist nicht viel passiert. Folglich sind noch knapp 11.800 € in der Kriegskasse.
Verrechnungskonto 2
Wieder etwas mehr passierte dagegen beim zweiten Verrechnungskonto, welches ich für meine eigenen Investitionen nutze (unabhängig von meiner Frau). Zum einen wurde, allerdings letztmalig, der Minisparplan auf den iShares STOXX Global Select Dividend 100 durchgeführt. Die 25 € nutze ich seit August um alternativ meine P2P-Plattformen ein wenig zu füttern und diese etwas regelmäßiger zu besparen.
Weitere Käufe im Juli fanden auch hier bei Intel ($INTC) (elf Anteile für je 46,30 €) sowie Novo Nordisk ($NOVO) (acht Anteile für je 57 € statt). Ich bin überzeugt davon, langfristig von beiden Unternehmen zu profitieren. Daneben weist Intel ein MSCI ESG-Rating von A und Novo Nordisk sogar ein AAA-Rating auf. Beides Voraussetzung, um überhaupt in mein Depot zu wandern.
Verkauf von Altria ($MO)
Und obgleich ich mit Altria ($MO) einen wunderbaren Dividendenzahler im Depot hatte, entschloss ich mich im Juli diesen zu verkaufen. Das BB-Rating war mir schon länger ein Dorn im Auge und seien wir mal ehrlich: Wer braucht noch Zigaretten (außer bei Pokerabend mit den Kumpels und selbst da macht sich die Cohiba besser). Am 25.07 wechselten also neun Altria-Anteile ihren Besitzer, wobei ich dafür je Anteil 36,69 € erhielt. Das bedeutet einen leichten Verlust von 6,65 €. Durch die Dividendeneinnahmen bleibe ich allerdings bei einem Plus von 3,0 % und auf die Haltedauer gerechnet sogar noch 3,5%/a. Nichts dolles, aber das passt soweit.
Am Monatsende standen demnach beim zweiten Verrechnungskonto nur noch etwas mehr als 1.800 € zur Verfügung.
iShares STOXX Global Select Dividend 100 (DE000A0F5UH1) | 1,1 Anteile | je 22,68 € (inkl. 0 € Gebühr) Gesamtpreis: 25 € |
Intel ($INTC)(US4581401001) | 11 Anteile | je 46,30 € (inkl. 1 € Gebühr) Gesamtpreis: 510,25 € |
Novo Nordisk ($NOVO)(DK0060534915) | 8 Anteile | je 57 € (inkl. 1 € Gebühr) Gesamtpreis: 457 € |
Altria ($MO) (US02209S1033) | Verkauf von: 9 Anteile | je 36,69 € (inkl. 1 € Gebühr) Gesamtpreis: 329,24 € |
Dividendenzahlungen und Erträge im Juli 2020
Durch die frühere Auszahlung der beiden Vanguard-ETFs fallen meine Dividendeneinnahmen im Juli in ein kleines Loch. Statt knapp 100 € habe ich im Juli nur etwas über 30 € eingenommen. Ein wichtiger Aspekt allerdings, die 30 € setzen sich nun komplett aus den Einzelaktien zusammen. Und so kam ich auch im siebten Monat auf Einnahmen.

Seit Jahresbeginn komme ich damit auf Dividendeneinnahmen von 478,49 €, also immerhin fast 40 € pro Monat. Von meinem Ziel, 100 € pro Monat an Dividendeneinnahmen zu kassieren, bin ich damit doch noch relativ weit entfernt. Aber der fette Monat August kommt ja noch. Und wahrscheinlich wird es danach erkennbar, ob das Ziel (noch) realistisch ist. Die Dividendeneinnahmen im Juli sahen dabei wie folgt aus:
Altria | 4,98 € (neu) | 0 € im Juli 2019 |
Cisco | 6,32 € (neu) | 0 € im Juli 2019 |
Iron Mountain | 7,36 € (neu) | 0 € im Juli 2019 |
iShares STOXX Global Select Dividend 100 | 1,83 € (neu) | 0 € im Juli 2019 |
Lam Research | 1,52 € (neu) | 0 € im Juli 2019 |
Naturgy Energy Group | 5,46 € (neu) | 0 € im Juli 2019 |
TransAlta Renewables | 3,37 € (neu) | 0 € im Juli 2019 |
Summe | Juli 30,84 € (-68,2 %) (96,98 € im Juli 2019) | Jahr 2020: 478,49 € (39,87 €/ Monat) |
Sonstiges/Anmerkungen
Mit dem weiteren Anstieg der Corona-Infizierten ist auch die Angst wieder zurück. Diese und z.T. ernüchternde Quartalsergebnisse drücken auf die Stimmung an den Märkten. Auf der anderen Seite gibt es etliche Gewinnern. Insbesondere die Tech-Aktien waren in den letzten Wochen kaum zu bremsen. Interessant dabei, dass Intel nun für einen Rabatt von knapp 20% zu haben ist. Durch meine Käufe im Juni und Juli hat sich Intel zur größten Position meines Einzelportfolios gemausert. War hätte das vor knapp zwei Monaten gedacht. Habt ihr in letzter Zeit Intel aufgestockt und doch lieber veräußert.
Ich hoffe, ihr hattet einen erfolgreichen Juli. Ich wünsche viel Erfolg, bleibt gesund und investiert.
Es grüßt, der FIRE-Stratege.
Hi,
sehr schöne und saubere Aufstellung. 🙂
Allerdings irritiert mich ein wenig dein hoher ETF Anteil. Auch wenn die in der Regel nicht so hohe laufende Kosten haben, sind es eben doch laufende Kosten. Gerade bei der Größe deines Depots könnte man auch einen „eigenen Fonds“ bauen.
Vielleicht solltest du dir mal durchrechnen wie hoch die jährlichen Kosten sind. Diese werden auch eher steigen, als fallen da du diese weiter besparst.
grüße Tim von Budgetvision
Danke Tim für deinen Kommentar und das Lob. Ich kann deinen Punkt mit den laufenden Kosten der ETFs sehr gut nachvollziehen. Habe gerade mal nachgerechnet und komme im Schnitt auf eine TER von 0,22% – bei mir umgerechnet auf jährl. Kosten von derzeit 123€. Ich halte die Kosten aber für gerechtfertigt, immerhin bekomme ich dadurch Diversität und den gesamten Markt, inkl. derzeit teurer Unternehmen die allerdings dennoch sehr gut laufen (siehe Amazon, Apple und Co.). Vielleicht kommen mit dem Optionshandel 2021 etwas stärker Einzelaktien zum tragen!?
Viele Grüße zurück.